Der Nashornkäfer ist ein großer und beeindruckender Käfer, der in den Niederlanden und Belgien zwar selten, aber dennoch anzutreffen ist. Besonders das Männchen fällt durch das nach hinten gebogene Horn auf seinem Kopf auf – ein Merkmal, dem die Art ihren Namen verdankt. Dieser Käfer gehört zur Familie der Blatthornkäfer und ist dank seines kräftigen Körpers und des glänzend rotbraunen Panzers eine der auffälligsten Käferarten in unseren Regionen.
Merkmale des Nashornkäfers im Überblick
- Größe: 2 bis 4 Zentimeter (das Männchen ist meist größer als das Weibchen).
- Körperbau: Kräftig, oval und gewölbt, mit deutlicher Gliederung in Kopf, Brust und Hinterleib.
- Farbe: Glänzend rotbraun bis dunkelbraun. In der Sonne kann der Panzer kastanienbraun schimmern.
- Beine: Sechs Beine mit kleinen Krallen – ideal zum Graben geeignet.
- Flügel: Harte Deckflügel (Elytren) schützen die darunterliegenden häutigen Flügel, mit denen sie besonders bei warmem Wetter gut fliegen können.
- Horn: Nur das Männchen besitzt ein markantes, nach hinten gebogenes Horn auf dem Kopf – eingesetzt bei Kämpfen mit Rivalen.
- Augen: Schwarz, mittelgroß und glänzend – gut entwickelt für die Orientierung in der Dämmerung.
- Fühler: Kurze, fächerförmig gelappte Antennen – typisch für Blatthornkäfer.
- Behaarung: Feine, kurze Härchen an der Unterseite und an den Beinen sorgen für Halt und Tastempfinden.
Das Weibchen des Nashornkäfers ist etwas unauffälliger als das Männchen – vor allem, weil ihr das charakteristische Horn fehlt. Deshalb wird sie oft übersehen, obwohl sie etwa gleich groß ist. Ihr Körper ist etwas runder und kompakter, ansonsten ähnelt sie dem Männchen stark. Das Weibchen spielt eine entscheidende Rolle beim Erhalt der Art: Es sucht gezielt nach geeigneten Orten zur Eiablage – zum Beispiel Komposthaufen, vermodertes Holz oder Misthaufen. Vielleicht hast du sogar unbemerkt so einen Ort im Garten, an dem sich dieser besondere Käfer fortpflanzt!
Was frisst der Nashornkäfer?
Erwachsene Nashornkäfer fressen kaum. Sie leben nur kurze Zeit und nutzen diese vor allem zur Fortpflanzung. Wenn sie überhaupt etwas aufnehmen, dann meist nur etwas Nektar oder Pflanzensaft. Den Großteil ihrer Energie speichern sie bereits im Larvenstadium. Die Larven verbringen einen Großteil ihres Lebens in Komposthaufen, morschem Holz oder alten Baumstümpfen. Dort ernähren sie sich von halb zersetztem Pflanzenmaterial wie verrottendem Laub und Holzfasern. Damit sind sie nicht nur harmlos, sondern sogar nützlich: Sie helfen beim Abbau organischer Abfälle und tragen zu einer gesunden Bodenstruktur bei.
Wo lebt der Nashornkäfer?
Der Nashornkäfer ist in weiten Teilen Europas verbreitet und kommt auch in den Niederlanden und in Belgien vor. Er fühlt sich besonders an geschützten, warmen Orten wohl – dort, wo ausreichend abgestorbenes organisches Material vorhanden ist. Dazu zählen verrottende Baumstümpfe, Holzlager, Komposthaufen oder Misthaufen. Auch in naturnahen Gärten oder ökologisch gepflegten Parks kann man ihn antreffen. Die Larven entwickeln sich über mehrere Jahre hinweg in solchem Material und tragen dabei ganz in Ruhe zur Bildung eines fruchtbaren Bodens bei.

Ist der Nashornkäfer geschützt?
In einigen europäischen Ländern steht der Nashornkäfer unter gesetzlichem Schutz – vor allem wegen seiner Seltenheit und seiner wichtigen Rolle für die Biodiversität. In den Niederlanden ist das bisher noch nicht der Fall. Naturschützer beobachten die Art jedoch aufmerksam, da ihr Lebensraum zunehmend verschwindet. Möchtest du dem Nashornkäfer helfen? Dann lasse zum Beispiel einen Komposthaufen liegen oder eine alte Baumwurzel verrotten. Solche Orte sind ideal für diesen Käfer – und für viele andere nützliche Bodenbewohner.
Larven des Nashornkäfers
Die Larven des Nashornkäfers fallen durch ihre Größe und Form auf. Sie sind weiß, kräftig gebaut und liegen meist eingerollt in der typischen C-Form. Ausgewachsen können sie bis zu zehn Zentimeter lang werden. Das Larvenstadium dauert mehrere Jahre – manchmal bis zu vier – in denen sie nichts anderes tun als fressen, wachsen und das Bodenleben bereichern. Wichtig zu wissen: Diese Larven sind völlig harmlos für Gras, Pflanzen oder Baumwurzeln und leisten sogar einen wichtigen Beitrag für einen gesunden Gartenboden.
Das unterscheidet sie deutlich von den Larven des Mai-, Juni- oder Rosenkäfers. Diese sogenannten Engerlinge ernähren sich nämlich von lebenden Pflanzenwurzeln und können so erheblichen Schaden an Rasen und Gartenpflanzen anrichten. Solche schädlichen Larven lassen sich wirkungsvoll mit unseren Nematoden bekämpfen, während die Larven des Nashornkäfers in Ruhe gelassen werden sollten – wegen ihrer nützlichen Funktion. Möchtest du wissen, wie du Engerlinge am besten loswirst? Hier erfährst du alles über die Bekämpfung von Engerlingen.



